Intimchirurgie für Frauen Berlin

Intimchirurgie für Frauen Berlin

PD Dr. med. habil. Jürgen Hussmann

Intimchirurgie für Frauen Berlin

Das weibliche Geschlechtsorgan ist auch heutzutage noch für viele Frauen ein Tabuthema im buchstäblichen Wortsinn.

Namhaft und zugleich schamhaft geht es zu, wenn vom weiblichen Genital die Rede ist. Umgangssprachliche Wortschöpfungen wie Scheide, Vulva, Himmelsreich, Muschi, Pussy und – neudeutsch ist sogar vom Hot Spot – die Rede, beschreiben anschaulich eine befangene Kommunikation. Zwar zeugen diese Termini zweifellos von einiger Kreativität, aber leider genauso häufig von großer Unkenntnis.

Das weibliche Geschlechtsorgan / Organa genitalia feminina

Intimchirgie – Innere Geschlechtsorgane

Vagina

Die Vagina (Scheide) gehört genauso wie Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau. Bei der Vagina handelt es sich um einen etwa 10 cm langen dehnbaren und muskulösen Kanal, an dessen Ende sich die bartholinischen Drüsen, der sogenannten Scheidenvorhofdrüsen befinden. Benannt sind diese Drüsen nach Caspar Bartholin – eines dänischen Anatoms. Ihre Aufgaben liegen in der Befeuchtung der Vagina. Die Vagina ist zugleich Ort des Geschlechtsverkehrs, Geburtskanal und zuständig für die Ableitung der Menstruationsflüssigkeit.

Hymen / Jungfernhäutchen

Am Übergang der Vagina in den Scheidenvorhof befindet sich das Hymen bzw. Jungfernhäutchen. Es handelt sich dabei um eine Art Membran, welche die Vagina nur so weit verschließt, dass das Menstruationsblut abfließen kann. Das bedeutet, dass auch das unberührte Jungfernhäutchen immer über eine kleine Öffnung verfügt. In verschiedenen Kulturen wird auf die Unversehrtheit des Jungfernhäutchens großen Wert gelegt. Es zerreißt durch den ersten Geschlechtsverkehr (Defloration), aber es kann auch durch einen Unfall oder starke sportliche Betätigungen beschädigt werden.

Intimchirurgie – Äußere Geschlechtsorgane

Die Vulva auch Scham genannt, umfasst neben dem Venushügel (Mons Pubis) die äußeren Schamlippen (Labia majora), die inneren Schamlippen (Labia miniora) und die Klitoris.

Schamlippen

Sowohl die äußeren als auch die inneren Schamlippen enthalten Duftdrüsen und verändern im erregten Zustand nicht nur ihre Form (Anschwellen) und Farbe (dunkelrot), sondern geben zudem Feuchtigkeit ab.

Klitoris

Letztere befindet sich in der Umschlagfalte der kleinen Schamlippen und ist aufgrund ihres nervendurchzogenen Schwellkörpergewebes besonders berührungsempfindlich. Als einziges weibliches Geschlechtsorgan dient die Klitoris ausschließlich dem Lustempfinden und wird deswegen auch Kitzler – klangvoller – Liebesperle genannt.

Genitalbeschneidung / Zirkumzision

Insbesondere die Klitoris ist seit Jahrhunderten in zahlreichen Kulturen negativ konnotiert. Bereits im römischem Reich wurden Genitalbeschneidungen (Klitoris und Schamlippen) bei sozial hochgestellten Frauen vorgenommen. In vielen arabischen und afrikanischen Ländern werden gegenwärtig Mädchen bereits im frühen Kindesalter beschnitten.

Gründe für die Beschneidung resultieren sowohl im religiösen Glauben als auch in ethnischen und kulturellen Vorstellungen wie z. B.: Initiationsriten, Hygieneaspekten, männliche Impotenz durch Berührung der Klitoris oder auch Missbildungen des Säuglings bei der Geburt durch Kontakt mit Schamlippen und Klitoris.

Klitoridektomie

In den westlichen Ländern wie Europa und den USA war die Entfernung der Klitoris oft als ein letztes und probates Mittel in der psychiatrischen Behandlung von weiblichen Patienten. Zur Heilung von Hysterie, Nymphomanie, Epilepsie und Voluptas (Wollust) griffen Ärzte zum Skalpell. Diese Eingriffe waren noch bis in die Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts anerkannte medizinische Praxis.

Das alles hat jedoch mit Intimchirurgie nichts tun.

Intimchirurgie

Bei der Intimchirurgie geht es zuallererst um die Achtung und Wahrung  der Intimsphäre unserer Patientinnen.

Insbesondere für den weiblichen Körper kommt es im Leben zu zahlreichen Veränderungen durch hormonelle Bedingtheiten, Geburten, Gewichtsschwankungen und Wechseljahren. Hinzu kommen die genetischen Veranlagungen und der natürliche Alterungsprozess. All diese Aspekte haben auch ihre Auswirkung auf Form und Funktion des weiblichen Geschlechtsorgans und führen u. U. zur physischen und psychischen Problemen.

Sexuelle Dysfunktionen, Schmerzen und auch starke Unzufriedenheit bezüglich der Ästhetik, werden oft über Jahre hinweg aus einem falsch verstandenen Schamgefühl erlitten und führen unter Umständen zu einer Zurückgezogenheit der Patientin.

So können z. B. vergrößerte innere Schamlippen schon bei alltäglichen Bewegungen (langes Sitzen) erhebliche Schmerzen bereiten und eine erschlaffte Scheidenanatomie nach Geburtsbelastungen ein erfülltes Sexualerleben mit dem Partner unmöglich werden lassen. Mit jeweilig genau abgestimmten Operationsmethoden führen wir z. B. Schamlippenkorrekturen und Scheidenverjüngungen durch.

Korrektur der inneren Schamlippen / Labioplastik

Der Eingriff der Labioplastik dient in erster Hinsicht der Reduktion der inneren Schamlippen. Dadurch lassen sich funktionelle und ästhetische empfundene Beeinträchtigungen beheben.

Korrektur der äußeren Schamlippen / Labioplastik

Das erschlaffte Schamlippengewebe wird mittels Eigenfett aufgepolstert und dadurch gestrafft.

Rekonstruktion der Schamlippen / Labioplastik

Sowohl im Fall einer operativen Entfernung der Schamlippen, als auch bei Maßnahmen zur Geschlechtsangleichung kann durch körpereigenes Gewebe (Eigenfett) eine Augmentation, respektive ein Aufbau der Schamlippen erfolgen. Dafür wird das zuvor gewonnene Eigenfett speziell aufbereitet. Das so gewonnene sterile Fettgewebe wird anschließend für den Aufbau von Schamlippen verwendet.

Scheidenverjüngung

Bei diesem Eingriff mit dem etwas missverständlichen Begriff, handelt es sich um eine Straffung der Vaginalanatomie. Diese kann z. B. nach mehreren Geburten, bei sogenannten Mehrfachgeburten und als Folge des natürlichen Alterungsprozesses erforderlich sein. Es handelt sich hier keineswegs um einen Eingriff, der ausschließlich den modernen ästhetischen Vorstellungen geschuldet ist. Ein erfülltes Sexualleben ist in jedem Alter ein zutiefst menschliches und berechtigtes Anliegen – und deshalb unabhängig von jeweiligen gesellschaftlichen Moralvorstellungen.

Bei all’ diesen Eingriffen geht es immer um das weibliche Geschlechtsorgan und der Erhaltung seiner individuellen Erscheinungsform und nicht um  gesellschaftlich oktroyierte Erscheinungsnorm.

PD Dr. med. habil. Jürgen Hussmann

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