Brustimplantate mit Barcode?
PD Dr. med. habil. Jürgen Hussmann
Brustvergrößerung – Berlin Brustimplantate mit Barcode?
Das amerikanische Unternehmen „Establishment Labs“ stellt sein neustes Medizinprodukt vor. Es handelt sich dabei um ein Brustimplantat, das auf Wunsch der Patientin mit einem Chip ausgestattet werden kann.
Für mehr Vertrauen bei Brustimplantaten
Man kennt den Datenchip bereits aus dem Bereich der Lebensmittelsicherheit, nachdem zuvor einige Skandale wegen verunreinigter Nahrungsmittel die Verbraucher tüchtig verunsichert hatten. Auch der Entwicklung des Datenchips für Brustimplantate geht ein internationaler Skandal, verursacht durch den französischen Brustimplantatehersteller „PIP“, voraus.
Dieser hatte jahrelang Brustimplantate mit minderwertigem Industriesilikon verkauft. Das verlorene Vertrauen der Patientinnen soll nun ein nur sieben Millimenter langer Datenchip wieder wieder herstellen. Ein 15-stellige Kombinationen aus Zahlen speichert das komplette Herstellungsverfahren des Brustimplantats bis hin zu seinem Einsatz im Rahmen einer Brustvergrößerung.
Mit einem dafür entwickelten Lesegerät kann der jeweilige Arzt diesen Barcode ermitteln und ihn anschließend in einer speziellen Datenbank entschlüsseln.
Brustvergrößerung – Berlin Brustimplantate mit Barcode?
Brustvergrößerung – Berlin Brustimplantate mit Barcode?
Im Fall einer Entfernung oder Erneuerung des Brustimplantats lassen sich so, unabhängig vom Ort der archivierten Unterlagen, schnell die notwendigen Informationen ermitteln. Aus medizinischer Hinsicht bestehen bis jetzt auch keine Einschränkungen und Risiken bei den Untersuchungen wie Mammografie und MRT.
Kritische Stimmen
Selbst in der Flugsicherung von Passagieren gibt es bislang keine negativen Rückmeldungen. Viele Frauen stehen dieser Entwicklung noch kritisch gegenüber. Sie befürchten einen Missbrauch ihrer Daten und die Möglichkeit der Ortung und Verfolgbarkeit ihrer Mobilität. Hier ist es die Aufgabe des Datenschutzes, für die Sicherheit von Patientendaten zu sorgen.
Auch einige Chirurgen erheben kritisch ihre Stimme. Sie sehen keinen zusätzlichen Schutz der Patientin durch den Datenchip. Gerade in Deutschland sei die Dokumentation sensibler Patientendaten sicher und weitgehend lückenlos. Die Vernetzung der Kliniken und Arztpraxen sei zudem derart umfassend, dass Daten jederzeit online, also in Echtzeit, übermittelt werden könnten.
Brustvergrößerung – Berlin Brustimplantate mit Barcode?